Von wegen Basteltante! Von der DIY-Idee zur professionellen Lampe
Ich bin durch und durch Do-it-yourself Fan. Wenn irgendwie möglich, baue ich am liebsten alles selbst. Auf meinem Blog kann ich mich mit meinen DIY-Ideen so richtig austoben und bekomme durch Euch, meine Leser, direktes Feedback. Allerdings glaube ich, dass ich mit meinen Ideen bestimmt auch mal belächelt werde – von Menschen, die mich für eine „Basteltussi“ halten und in Selbstgemachtem keinen Sinn sehen.
Vor einiger Zeit kam es aber ganz anders.
Da ich als selbständige Ingenieurin und Interiordesignerin arbeite, wurde ich beauftragt, einen Teil der Mensa in Marburg umzuplanen. Ich hatte die Aufgabe das Foyer, das Café samt Sitzplätzen, Lern- und Arbeitsbereiche sowie die PC-Plätze umzugestalten.
Neben dem Entwurf für das neue Interior war ich auch für Bauplanung und Bauleitung zuständig. Da es meine Spezialität ist, aus Altem etwas Neues zu machen, wollte ich vorhandene Möbel nicht radikal entsorgen, sondern sie behutsam in mein neues Konzept integrieren. Das klappte mit den alten Bänken und dem Geschirr ganz gut.
Aber an atmosphärischer Beleuchtung mangelte es den Räumen wirklich. In einem der Entwürfe baute ich eine selbst gemachte Leuchte ein. Ich nannte sie „STICK“, da ich sie damals aus Resten von Holzleisten gebaut hatte. Zu Hause stand sie auf einem kleinen Leuchtfuß.
Für die Mensa plante ich sie als große Hängeleuchte ein. Dem Kunden gefiel meine DIY-Lampe so gut, dass er gleich 15 Stück für die neuen Räume orderte.
Da soll nochmal jemand „Basteltante“ sagen!
Weil STICK jetzt aber nicht mehr nur bei mir zu Hause stehen, sondern fünfzehnfach bestenfalls für Jahrzehnte von der Decke baumeln sollte, arbeitete ich für die Herstellung mit einem Schreinerbetrieb zusammen. Für den Schirm wählte ich unbehandelte Buchestäbe in unterschiedlichen Dicken und Längen aus.
Den Prototypen der großen Hängeleuchte baute ich noch selbst von Hand und legte die genauen Maße und die Ausführung fest. Modernste Maschinen erleichterten danach die Arbeit und beschleunigten den Prozess. Handarbeit war aber trotzdem noch erforderlich. Und nun hängt sie an dunkelblauen Textilkabeln (passend zum Farbkonzept) in der Marburger Mensa. Sogar von außen kann man sie leuchten sehen und ich bin jedes Mal stolz wie Bolle, wenn ich die STICKS sehe.
Vielleicht hast Du auch noch ein paar Holzleisten übrig? Für meine kleine STICK-Tischleuchte habe ich einfach ein paar rechteckige, unbehandelte Kiefernholzleisten aus dem Baumarkt in Stücke gesägt. Die Länge der Stücke können ganz unterschiedlich sein. Sogar in der Breite können sie variieren. Das macht die Leuchte nur noch interessanter.
Lampenfuß und Lampenschirm stammen von einer alten Lampe. Du musst nur den Bezug vom Schirm abziehen und kannst das Gestell als Gerüst für das Holzkonstrukt verwenden.
Nun verleimst Du die Holzleisten untereinander um das Metallgestell herum. Wenn Du Express-Leim verwendest, musst Du auch nichts fixieren und es trocknet ruck zuck.
Viel Spaß beim Selbermachen!
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