Meine fünf Top-Trends der Mailänder Möbelmesse 2015

Wie schon angekündigt, erhaltet Ihr heute meinen Messebericht zum Salone del Mobile 2015. Und da dies mein Blog ist, berichte ich ganz unverfroren über meine liebsten Trends der Mailänder Möbelmesse. Außerdem gebe ich Euch Tips für einen Trip zur Mailänder Messe.
Meine Lieblingsfotos dürft Ihr schon hier oben bewundern. Das erste Foto ist mit Abstand mein Favorit. Dieses leuchtende Blau ist einfach der Wahnsinn. Dazu eine Prise rosa und ein zartes Gelb und Grün – einfach perfekt!
Und hier nun meine Lieblinge aus Mailand für Euch zusammengefasst:

+++ Trend Nr. 1: Blau +++
„Blau, blau, blau blüht der Enzian…“ Heinos Liedzeile schoss mir öfters durch den Kopf. Überall Blau! Nahezu auf jedem Stand war etwas Blaues zu sehen. Dieser Trend kommt mir entgegen. Blau in allen Tönungen und Schattierungen ist neben Grau meine Lieblingsfarbe.
In diesem Jahr ist besonders schön, dass das Blau strahlend und kräftig daherkommt. Grün mischt sich immer weniger ein.
Auch oft gesichtet: Blau in Kombination mit Rosa. Sehr interessant! Und Gelb war sowieso ein gern gesehener Kontrastpartner.

+++ Trend Nr. 2: Colour Mix +++
Wir bleiben bei den Farben. Auffällig waren besonders die vielen fröhlichen Farbkombinationen. Die funktionieren nämlich nicht nur in Pastell und gedeckten Farben.
Pink mit Rot, Grün mit Orange, Lila und Grün, geschickt gepaart wirken sie einfach wunderbar. Natürlich ist überall wieder Gelb mit von der Partie. Gerne auch als Senfgelb.

+++ Trend Nr. 3: Die Liebe zum Detail +++
Als kleine Perfektionistin freue ich mich natürlich besonders über tolle Handwerkskunst und haptische Erlebnisse. Ob gesteppte Textilien, mit samt bezogene Wände, geschnitzte Fronten und schicke Lederdetails – zum Anfassen gab es für mich „Ich-muss-immer-alles-anfassen-Freak“ in Mailand jede Menge.

+++ Trend Nr. 4: Stein +++
Marmor ist offensichtlich nicht mehr wegzudenken. Er hält sich eisern, beziehungsweise steinern, in etlichen Kollektionen. Aber es tut sich was: Immer mehr wird auch mit weniger bekannten Natursteinen experimentiert. Smaragdgrüner Marmor mit rostroter Maserung oder Kalkstein aus Slowenien sind eine nette Abwechslung zum so oft gesehenen Carrara Marmor.

+++ Trend Nr. 5: Florales +++
Pflanzen waren auch in diesem Jahr äußerst präsent. Und wenn nicht als echte Zimmerpflanze, dann mindestens als florales Muster auf Textilien.
Auch in meinem Zuhause wimmelt es nur so vor echtem Grün, aber an Blumendekore habe ich mich noch nicht heran gewagt. Allerdings überzeugen mich die lieblichen Muster in Kombination mit cognacfarbenem Leder und dezentem Grau absolut.

Mein Fazit:
Die Mailänder Möbelmesse ist wirklich eine Klasse für sich und immer eine Reise wert.
Aber so farbenfroh die Fotos auch aussehen, die Messestände waren größtenteils in dunkles Licht getaucht. Dunkel ist Trend. Das ist in Ordnung. Ich möchte aber bitte noch meine Hand vor Augen sehen. Das war tatsächlich in einigen Ecken nicht möglich.
Über die Farbe Grau brauche ich gar nicht reden, denn die ist nicht mehr wegzudenken aus der Welt des Interiors. Gut so! Mich freut besonders, dass Blau jedes Jahr zu sehen ist. Immer wieder anders und immer wieder schön.
Der Salone Satellite hat mich, abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen, etwas gelangweilt. Highlight waren dort für mich Antje Pesel und Anna Badur, die sich einen Stand im Nachwuchsdesignerbereich teilten. I SALONI_2015
Mein Tip für einen Trip zur Mailänder Möbelmesse:
Es gibt sicher angenehmere und schnellere Anreisemöglichkeiten als mit dem Auto. Aber auch in diesem Jahr habe ich es mir nicht nehmen lassen, mich in den italienischen Strassenverkehr zu stürzen. Zudem liebe ich die Flexibilität und Unabhängigkeit von Flugzeugen oder öffentlichem Strassenverkehr. Nur nicht die Vignette für die Schweiz vergessen (kostet knapp 50,00 Euro)! Und wer irgendwann auch mal ankommen möchte, sollte dem Navigationsgerät eine Route mit Mautstrassen erlauben. Das habe ich aus Versehen weggedrückt und bezahlte meine Unachtsamkeit mit 3 Stunden im Stau auf Nicht-Mautstrassen.

Um mir die horrenden Übernachtungskosten in der norditalienischen Metropole zur Messezeit zu sparen, habe ich im Hotel Castello Di Casiglio in Erba genächtigt. Dieses wunderschöne Hotel ist ein Schloss aus dem 14. Jahrhundert und in eine traumhafte Parkanlage eingebettet. Kein Wunder, dass hier etliche Hochzeiten stattfinden.
Erba befindet sich etwa 50 Autominuten nördlich vom Mailänder Messegelände Rho. Natürlich ist morgens mit Stau zu rechnen, aber irgendwie ist sogar der italienische Stau charmanter als der Stau in unseren Gefilden (das sehe ich wahrscheinlich nur so, weil dort alles „neu“ für mich ist).
Das Parken in Rho ist, wie erwartet, teuer. Am Tag knapp kostet mich das Parkticket knapp 17 Euro. Dafür habe ich es nur ein paar Meter weit zum Eingang West.
Wie für alle Messebesuche empfehle ich bequemes Schuhwerk und etwas zu trinken. Zur Mittagszeit sind die Buden und Restaurants auf dem Messegelände dermaßen überlaufen, dass ich froh bin, mir am Morgen Obst vom Frühstücksbuffet meine Hotels eingepackt zu haben.
200.000 qm Ausstellungsfläche wollen gesehen werden. Also ist es ratsam sich einen Überblick zu verschaffen, wer wo ausstellt und wen man überhaupt sehen möchte. Es gibt Hallen, die mich einfach nicht so interessieren. Dazu gehören sicherlich die rot schraffierten „classico“ Bereiche.
Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, keine Kataloge, Bröschüren oder Giveaways mehr einzupacken. Also bin ich den ganzen Tag mit leichtem Gepäck unterwegs und mich plagen am Abend keine Schulter- und Rückenschmerzen vom Schleppen. Einzig und allein meine Kamera hängt mir früher oder später im Nacken.
Auf Messestände, die ich nur nach Abgeben meiner Visitenkarte betreten darf, verzichte ich.
Ich stelle mich doch nicht in eine Schlange um mich dann durch einen völlig überfüllten Stand zu quetschen. Ich meine, die wollen doch was verkaufen. Außerdem habe ich keine Lust darauf, mit E-Mails zugemüllt zu werden.
Kurz: Verzicht bringt Entspannung.
Und noch mehr Entspannung gab es dann in den Nachmittagstunden am Hotelpool.